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Den Rahmen für Wachstum halten

 

Den Grundstein legen oder die Saat säen, bedeutet möglicherweise, die ersten Ideen für ein neues Projekt zu finden. Im Kontext der Feldenkrais®-Methode könnte dies bedeuten, sich mit der Methode vertraut zu machen, nach Möglichkeiten zu suchen, erste praktische Lektionen auszuprobieren und erste positive oder zumindest interessante Erfahrungen zu sammeln.

 

Damit der Samen keimen kann, müssen wir dranbleiben. Es genügt nicht, einmal zu gießen – wir müssen regelmäßig für das sorgen, was noch nicht zu sehen ist. 

 

Dies gilt auch für viele andere Vorhaben, die wir beginnen: Anfangs sehen wir oft keine Ergebnisse, oft auch keine Entwicklung. Denn alles beginnt im Verborgenen, unter der Erde.  Wenn wir jedoch unsere Samen vernachlässigen, verkümmern sie und gelangen niemals ans Tageslicht.

 

In der Praxis der Feldenkrais®-Methode geht es darum, an den ersten Erfahrungen dranzubleiben, die erste Projektideen nicht in der Schublade verschwinden zu lassen, sondern jeden Tag ein bisschen dafür zu tun. 

 

Viele östliche Lebensphilosophien ermutigen uns dazu, uns mit vollem Einsatz ins Leben einzubringen, ohne an den Ergebnissen oder Früchten unseres Handelns festzuhalten.

 

Für uns bedeutet das: Selbst wenn wir nicht sehen können, wie oder wann der Samen keimt, können wir sicher sein, dass unsere Fürsorge und unser Engagement eine Wirkung haben – unabhängig davon, ob es die erwartete Wirkung ist oder eine andere. Je konstanter und hingebungsvoller wir uns dem Schaffen von Raum für unsere Praxis widmen, desto tiefer können wir den Prozess des Wachstums erleben.

 

Wir haben den Samen gesetzt, die Erde aufgehäuft und bewässert - nun liegt es an uns, die Rahmenbedingungen günstig und die Umstände vorteilhaft zu halten, damit Wachstum geschehen kann.

 

Alle Angebotsformate, sei es wöchentliche Kurse, Einzellektionen, monatliche Workshops und selbstverständlich die Audiothek, dienen dazu, dir dabei zu unterstützen, den Rahmen zu halten.

 

Einen lieben Gruss aus dem Feldenkraishaus,

Olivia

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Susanne Dau (Sonntag, 12 November 2023 14:16)

    Wenn es doch so einfach wäre, mit dem Dranbleiben. Zumal, wenn es noch andere tägliche Übungen und Meditation außerhalb des langen Arbeitstages gibt. Ich bekomme es leider, leider nicht hin, regelmäßig Feldenkrais zu üben.
    Aber ab und zu an einem Workshop teilzunehmen ist doch nicht ganz nutzlos, oder?
    Liebe Grüße, Susanne

  • #2

    Olivia (Sonntag, 12 November 2023 19:49)

    Liebe Susanne, vielen Dank für deinen Beitrag! Ich weiß, dass es nicht einfach ist, kontinuierlich dranzubleiben. Kleine, übersichtliche Schritte können zu Routinen und Rituale werden und, wenn man sich dabei viel Zeit lässt, könnte das möglicherweise ein erfolgversprechender Ansatz sein. Sicherlich ist auch die Teilnahme an Workshops hin und wieder ein solcher kleiner Schritt und alles andere als nutzlos.

    Gerne möchte ich hier ein paar Gedanken von James Clear ("Atomic Habits") einfügen:
    "Vergiss die Höchstleistung. Würden deine Ergebnisse sich verbessern, wenn du dich einfach darauf konzentrieren würdest, in normalen Momenten zuverlässig zu sein? Erscheine, wenn es leicht ist, es zu überspringen. Mache die Grundlagen und mache sie gut. Und so weiter. Bevor du es kompliziert machst, erinnere dich daran, dass es immer einfache Verbesserungen gibt, die darauf warten, umgesetzt zu werden."

    Und aber auch:
    "Irgendwann wirst du lernen müssen loszulassen. Es gibt eine endlose Liste von Verpflichtungen und Erwartungen, Wünschen und Ambitionen sowie Sorgen und Ängsten, die immer bereit sein werden, sich zwischen dich und das Gefühl des Friedens zu schieben.
    Wenn du nie lernst, sie loszulassen, wird es nie genug sein."

    Herzliche Grüße aus dem Feldenkraishaus,
    Olivia